Das Papamobil – Das Fahrzeug des Oberhaupts der katholischen Kirche

Auch der Papst als Oberhaupt der katholischen Kirche hat wie viele Staatsoberhäupter seine eigenen Autos. Diese kommen bei Reisen in Italien oder im Ausland zum Einsatz. Die Italiener nennen den Papst Papa, da kam es schnell zu dem Namen Papamobil oder im Deutschen auch Papstmobil. Im Laufe der Jahrzehnte gab es verschiedene Modelle und viele Veränderungen, damit der Papst durch die Menschenmengen fahren und den Gläubigen nah sein und gleichzeitig gut geschützt sein kann. Was macht das Papamobil so besonders?

Was macht das Papamobil so besonders?

Der Begriff Papamobil entstand während der Amtszeit von Johannes Paul II. (1978-2005). Er bereiste in seinen 27 Jahren als Papst mehr Orte auf der Welt als alle anderen Päpste, denn er wollte damit die globale Bedeutung des Papsttums und eine höhere Medienpräsenz zeigen. Dabei war es ihm wichtig, den Gläubigen so nah wie möglich sein zu können. Für die zahlreichen öffentlichen Auftritte musste sein Fortbewegungsmittel also nicht nur repräsentativ, sondern auch zweckmäßig sein und gleichzeitig den Menschen einen freien Blick auf das Kirchenoberhaupt geben. Damit er für alle gut sichtbar ist, wurde für ihn der berühmte transparente Kastenaufbau, der von Mercedes stammt, auf einem Mercedes 230 G installiert. Diesen nutzte Johannes Paul II. im Herbst 1980 als er Deutschland besuchte. Die Kuppel bestand aus Kunststoff und konnte bei schönem Wetter abgenommen werden.

Als 1981 in Rom allerdings ein Attentäter versuchte, auf ihn zu schießen, musste das Papamobil überarbeitet werden. Seitdem wurde die Konstruktion nicht mehr abgenommen und wurde aus Panzerglas gefertigt, um mehr Schutz für den Papst zu garantieren. Von nun an wurde die Ausstattung jährlich an die jeweils aktuellen Sicherheitsvorgaben des Vatikans angepasst. Neben der Sicherheit müssen die Autos außerdem über ein spezielles Getriebe verfügen, um die Dauerfahrten im Schritttempo auszuhalten. Auch Innenausstattung und der thronartige Stuhl für den Papst werden nach Wunsch gefertigt, um höchstmöglichen Komfort zu garantieren. Damit die Gesamtkonstruktion nicht zu schwer wird und möglichst lange z. B. Vibrationen, Stößen, Schmutz und Korrosion standhält und sich geräuscharm fortbewegt, werden auch im Papstmobil Buchsen verarbeitet. Der Wagen trägt zudem übrigens immer das Kennzeichen SCV-1, für „Status Civitatis Vaticanae“ (Vatikanstaat) und die 1 wird nur verwendet, wenn der Papst selbst mitfährt.

Die Geschichte des Papamobils

Die Geschichte dieser ganz besonderen Staatskarossen beginnt aber schon vor gut 80 Jahren. Automobile Geschenke gab es an das Oberhaupt der katholischen Kirche schon ab 1909. So finden sich inzwischen im Fuhrpark des Vatikan viele verschiedene Modelle, unter anderem von Fiat, Bianchi, Graham-Paige, Itala oder Citroën und Mercedes. Jeder Papst hatte seine eigenen Vorlieben und Anforderungen. Seit 2003 gehört auch einer der letzten gebauten Mexico-Käfer zum Fuhrpark und 2013 bekam Papst Franziskus einen Renault 4 geschenkt. 2019 kam erstmals ein angepasster SUV zum Einsatz, der Dacia Duster. Insgesamt schätzt man, dass es inzwischen mehr als 60 Papamobile gibt.

Als Vorläufer des ersten sogenannten Papamobils gilt der 1979 umgebaute Gelände-Truck des polnischen Autobauers Star, den Johannes Paul II. nutzte als er ein Jahr nach seiner Wahl seine Heimat Polen besuchte. Eigens für diesen Anlass wurde dieser grundlegend umgebaut und bekam ein offenes Gerüst und ein Baldachin. Daraufhin sollten noch viele umgebaute Modelle folgen und seit der ersten Anfertigung von Mercedes, mit der Johannes Paul II. bei seinem ersten Deutschlandbesuch unterwegs war, ist der Begriff Papamobil in aller Munde.

In Zukunft fährt der Papst elektrisch

Das neue Papamobil soll auch ein Elektro-Auto werden. Fisker soll für die Herstellung sogar ausschließlich nachhaltige, recycelte Materialien verwenden und das gesamte Fahrzeug „vegan“ sein. Ende 2022 soll es an den Vatikan ausgeliefert werden. So wird der Papst auch in Zukunft bei all seinen Auftritten sicher und stilvoll, immer für alle Gläubigen gut sichtbar und dabei sogar umweltfreundlich unterwegs sein.

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